Abraham Bloemaert wurde am Weihnachtsabend 1566 als Sohn des Bildhauers und Architekten Cornelis Bloemaert und seiner Frau Aeltgen Willems in Gorinchem geboren. Nach dem Tod der Mutter zog die Familie 1576 nach Utrecht. Dort wurde Abraham von verschiedenen Lehrern in der Malkunst unterwiesen, ohne dass sie ihn nachhaltig prägten. 1581/1582 reiste er nach Paris, arbeitete dort mit den nicht weiter dokumentierten Malern „lehan de Bassot" und „Maistre Herry" zusammen und beendete seine Studien gemeinsam mit Hieronymus Franck. Etwa drei Jahre später kehrte Bloemaert nach Utrecht zurück und arbeitete wohl gemeinsam mit seinem Vater, dem er 1591 nach Amsterdam folgte. Dort richtete er seine erste Werkstatt ein und knüpfte Kontakte zu Gönnern und Förderern, die sich auch später noch bewähren sollten. Im folgenden Jahr heiratete er die aus Utrecht stammende Judith van Schonenburch, die aus einer reichen katholischen Familie stammte. Nach dem Tod des Vaters 1593 kehrte Bloemaert zurück nach Utrecht und übernahm in der Gilde der Sattelmacher, der damals die Maler zugeordnet waren, das Amt des Dekans. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Bloemaert 1600 Gerarda de Rooij, Tochter eines reichen Brauers. Von den zahlreichen gemeinsamen Kindern folgten Hendrick, Cornelis, Adriaen und Frederick dem Vater in die künstlerische Laufbahn, bei dem sie wahrscheinlich auch ihre Ausbildung erhielten. In der 1612 gegründeten „Akademie" in Utrecht waren Bloemaert und Paulus Moreelse die wichtigsten Lehrer. Für finanziellen Wohlstand der Familie spricht der Erwerb eines großen, teuren Hauses am Mariakerkhof. Dieser war der Mittelpunkt der katholischen Gemeinde in Utrecht. Als bekennender Katholik erhielt Bloemaert nicht nur Aufträge durch Glaubensgenossen in Utrecht, sondern auch durch die Jesuiten und andere Auftraggeber in den Südlichen Niederlanden. Seine Konfession verhinderte allerdings eine aktive Rolle in der städtischen Politik von Utrecht. 1618 musste er als gewählter Dekan der Malergilde zurücktreten, als die Contra-Remonstranten die Macht in der Stadt übernahmen. In den Besuchen wichtiger Persönlichkeiten äußert sich die hohe Wertschätzung seiner Person: 1625 begegnete er Elisabeth Stuart, vormalige Königin von Böhmen, und im folgenden Jahr Peter Paul Rubens. Im Januar 1651 verstarb Abraham Bloemaert in seiner Heimatstadt und wurde in der Catharijnekerk begraben. Durch seine als Stecher tätigen Söhne Frederick und Cornelis wurde sein Werk weit verbreitet. Noch bis ins 19. Jahrhundert diente sein Zeichenbuch als Grundlage für die künstlerische Ausbildung in Utrecht. Zu seinen wichtigsten Schülern zählen neben Cornelis van Poelenburch auch Hendrick ter Brugghen, Gerard van Honthorst und Jan van Bijlert, die Utrecht zum Zentrum des Caravaggismus in den Niederlanden machten.