Über das Werk
Auf der Suche nach malerischen, intimen Landschaftsszenerien durchreiste der Künstler Camille Corot das französische Land zu Fuß. Vor Ort fertigte er Ölskizzen an, die er später im Atelier ausarbeitete. Sein lockerer Pinselstrich lässt die Konturen der Gegenstände unscharf werden und verwischt sie zu einem einheitlichen, stimmungsreichen Eindruck. Mit der Wahl einfacher, ländlicher Motive distanzierte er sich von der klassizistischen Malerei. Durch seine Malweise wurde Corot, der als ein Hauptvertreter der Schule von Barbizon gilt, zum Wegbereiter des Impressionismus.
Über die Erwerbung
Diese Schenkung wurde von den Erben Benedikt Moritz Goldschmidts (1831-1906) veranlasst. Goldschmidt stammte aus einer eingesessenen jüdischen Bankiersfamilie. Zu seiner Verwandtschaft gehörteder 1903 in den Adelsstand erhobene Maximilian Benedikt Hayum von Goldschmidt-Rothschild (1843 –1940), der als reichster Jude des Wilhelminischen Kaiserreichs galt. Im Vergleich dazu hatte Benedikt Moritz Goldschmidt ein bescheidenes Vermögen von 18 Millionen Mark. Der bescheidene und feinsinnige Kunstliebhaber war Mitinhaber des Frankfurter Bankgeschäftes Moritz B. Goldschmidt.