Liegender Hund im Schnee, Franz Marc
Franz Marc
Liegender Hund im Schnee
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Franz Marc

Liegender Hund im Schnee, ca. 1911


Maße
62,5 x 105,0 cm
Material und Technik
Öl auf Leinwand
Inventarnummer
2085
Erwerbung
Erworben 1919, beschlagnahmt 1937, rückerworben 1961, Eigentum des Städelschen Museums-Vereins e.V.
Status
Ausgestellt, 1. Obergeschoss, Kunst der Moderne, Raum 11

Texte

Über das Werk

Im Mittelpunkt der Malerei Franz Marcs stehen Tiere. Sie verkörperten für ihn einen ursprünglichen Zustand des harmonischen Einklangs mit der Schöpfung. Häufig stellte er sie auf dem Boden liegend und schlafend dar, um ihr reines und friedfertiges Wesen zu veranschaulichen. Dieses Bild zeigt seinen eigenen Hund, den weißen Schäferhundmischling Russi. Es markiert einen stilistischen Umbruch, weg von der naturgetreuen Wiedergabe, zum Experimentieren mit Farben und Formen. Hier interessierte es ihn besonders, wie sich die Wahrnehmung der Weißtöne im Fell vor der ebenfalls weißen Schneedecke verändert und wie sich die Farben gegenseitig beeinflussen. Die Form des Hundes unterwarf er einer Stilisierung, die sich an der kantigen Formgebung der Kubisten orientiert, die Marc zuvor in Ausstellungen gesehen hatte.

Über die Erwerbung

Das beliebte Gemälde des im Schnee liegenden Hundes von Franz Marc kam zwei Mal in die Sammlung des Museums: zunächst 1919 von der Witwe des Malers erworben, hing das Werk bis 1937 in der modernen Abteilung. Die nationalsozialistische Beschlagnahmung entriss das Gemälde gemeinsam mit 76 weiteren der Sammlung, doch 1961 bot sich die Gelegenheit, das in amerikanischem Privatbesitz befindliche Werk abermals zu erwerben. Die Kaufsumme von 175.000 Mark überschritt den bisherigen Höchstpreis für moderne Kunst im Städel fast um das Dreifache – doch in Anbetracht der Bedeutung des Gemäldes für die Sammlung tätigte der Museums-Verein diesen Rückkauf nach kurzer Bedenkzeit.

Audio & Video

  • Basisinformationen
    00:56
  • Fokus Kunstgeschichte
    01:33
  • Das etwas andere Hörerlebnis „Verrückt nach Liebe“
    01:12
  • Highlights in der Städel Sammlung
    01:43
  • Kunst|Stück – Franz Marc: Liegender Hund im Schnee
    Sammlungshighlights des Städel Museums in unterhaltsamen und informativen Filmen – das sind die Kunst|Stücke. Entdecken Sie spannende Details zu Kunstwerken aus ungewöhnlichen Blickwinkeln in unter zwei Minuten. Franz Marc: Liegender Hund im Schnee (1911), Städel Museum, Frankfurt am Main. https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/liegender-hund-im-schnee#yt

Werkdaten

Basisdaten

Titel
Liegender Hund im Schnee
Maler
Entstehungszeit
Stilrichtung
Objektart
Material und Technik
Öl auf Leinwand
Material
Technik
Werkverzeichnis
  • Hoberg/Jansen 2004, Nr. 137

Eigentum und Erwerbung

Institution
Abteilung
Sammlung
Creditline
Städel Museum, Frankfurt am Main, Eigentum des Städelschen Museums-Vereins e.V.
Bildrechte
Public Domain
Erwerbung
Erworben 1919, beschlagnahmt 1937, rückerworben 1961, Eigentum des Städelschen Museums-Vereins e.V.

Werkinhalt

Motive und Bezüge

Motivgattung
Motiv

Iconclass

Primär
Sekundär
  • 34B111 Halsband (eines Hundes)

Forschung und Diskussion

Provenienz

Objektgeschichte
Nachlass Franz Marc (Maria Marc), 1916
verkauft an die Städtische Galerie (Inv.-Nr. SG 292), Frankfurt am Main, 1919 [1]
beschlagnahmt als „entartete Kunst“ durch das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, 7. Juli 1937 [2]
Verst. durch die Galerie Fischer, Luzern, 30.06.1939 (Los-Nr. 85) an Le Ray Berdeau (1888-1971), New York/West Palm Beach, FL [3]
verkauft an Galerie Beyeler, Basel, 29. November 1960 [4]
verkauft am 30. März 1961 an den Städelschen Museums-Verein e.V.

Informationen

Seit 2001 erforscht das Städel Museum systematisch die Herkunft aller Objekte, die während der NS-Zeit erworben wurden bzw. in diesem Zeitraum den Besitzer wechselten oder gewechselt haben könnten. Grundlage für diese Forschung bildet die 1998 auf der „Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust“ in Washington formulierte „Washingtoner Erklärung“ sowie die daran anschließende „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienzangaben basieren auf den zum Zeitpunkt ihrer digitalen Veröffentlichung ausgeforschten Quellen. Sie können sich jedoch durch neue Quellenfunde ändern. Daher wird die Provenienzforschung kontinuierlich durchgeführt und in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Die Provenienzangabe eines Objekts dokumentiert im Idealfall dessen Herkunft vom Zeitpunkt seiner Entstehung bis zu seinem Eingang in die Sammlung. Sie enthält – sofern bekannt – die folgenden Informationen:

  • Art der Erwerbung bzw. Art des Besitzerwechsels
  • Name und Wohnort des Besitzers
  • Datum des Besitzerwechsels

Die aufeinanderfolgenden Besitzvorgänge werden jeweils durch einen Absatz voneinander getrennt.

Lücken in der Überlieferung einer Provenienz werden durch den Platzhalter „ …“ dargestellt. Ungesicherte Informationen sind in eckige Klammern gesetzt.

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an .

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Letzte Aktualisierung

13.03.2024