Damenbildnis (Porträt Therese Karl), Fritz von Uhde
Fritz von Uhde
Damenbildnis (Porträt Therese Karl)
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Fritz von Uhde

Damenbildnis (Porträt Therese Karl), 1890


Maße
121 x 101,5 cm
Material und Technik
Öl auf Leinwand
Inventarnummer
SG 595
Objektnummer
2578
Erwerbung
Erworben 1937. 2022 an die Erben nach Gustav Rüdenberg restituiert und 2023 wiedererworben
Status
Ausgestellt, 1. Obergeschoss, Kunst der Moderne, Raum 5

Texte

Über das Werk

Das Bildnis seines Lieblingsmodells Therese Karl ist eines der wenigen Porträts, die der eher für seine religiösen und genrehaften Szenen bekannte Uhde malte. Sie war Tänzerin am königlichen Hoftheaterballett in München und vermutlich Uhdes Geliebte. Trotz melancholischer Pose und schwarzem Kleid, das von zarten, durch den duftigen weißen Vorhang fallenden Lichtreflexen belebt wird, wirkt die junge Frau gelöst und alles andere als düster. Souverän fängt der zwischen Realismus und Impressionismus stehende Künstler die verschiedenen Stofflichkeiten ein, die dem Gemälde seine Leichtigkeit und Transparenz verleihen.

Über die Erwerbung

Das Gemälde wurde 1937 aus dem Besitz des während der NS-Zeit als Jude verfolgten Privatsammlers Gustav Rüdenberg (1868–1942) erworben. Er war lnhaber eines Versandhandels für Fotografie und optische Apparate in Hannover. Unter dem Druck der NS-Diktatur sah er sich genötigt, das "Damenbildnis" und weitere Werke seiner Kunstsammlung zu veräußern, schließlich im Dezember 1938 auch seine Hannoveraner Villa. Er und seine Frau Elsbeth Therese Rüdenberg (1886–1942) konnten nicht mehr emigrieren und mussten in eine Mietwohnung umziehen. lm Herbst 1941 wies man das nahezu mittellose Ehepaar einem sogenannten „Judenhaus“ zu. lhr restlicher Besitz verfiel an das Reich. Am 15. Dezember 1941 wurden beide in das Rigaer Ghetto verbracht und dort ermordet. Das "Damenbildnis" wurde im Jahr 2022 an ihre Erben restituiert. Dank deren großzügigen Entgegenkommens konnte das Gemälde zurückerworben werden. Diese Tafel soll an das Leben und Schicksal des Ehepaars Rüdenberg sel. A. erinnern und an all jene, die durch den Holocaust umkamen.

Werkdaten

Werkinhalt

Forschung und Diskussion

Bezug zu anderen Werken

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Letzte Aktualisierung

18.07.2024