Erste künstlerische Anleitung erhielt Boznańska von ihrer französischen Mutter, einer Zeichenlehrerin. Später studierte sie in ihrer Heimatstadt Krakau bei Józef Siedlecki, Hipolit Lipínski und Kazimierz Pochwalski. Ab 1884 besuchte sie das dortige Baraneum (damals die einzige für Frauen zugängliche Kunstschule Krakaus) wo sie auch auf die Bildhauerin Tola Certowicz traf. Ab 1886 ging Boznańska nach München und bildete sich an der privaten Kunstschule von Karl Kricheldorf und bei dem Maler Wilhelm Dürr d. J. weiter. Boznańska beteiligte sich schon ab 1888 an internationalen Ausstellungen und schloss sich 1894 der Münchener und 1899 der Berliner Secession an. 1898 zog sie als bereits anerkannte Malerin nach Paris, wo sie zu einer der erfolgreichsten Künstlerinnen ihrer Zeit aufstieg. Dort lernte sie Ottilie W. Roederstein kennen. Boznańska war ab 1896 nahezu jährlich im Pariser Salon de la Société nationale des Beaux-Arts vertreten und wurde 1904 Mitglied (sociétaire) dieser Künstlervereinigung. Außerdem war sie Mitglied in der polnischen Künstlervereinigung Sztuka und in Ausstellungen in Polen und international vertreten. Ab 1908 lehrte sie an der Académie de la Grande Chaumière und später in ihrem Privatatelier am Boulevard du Montparnasse. Ihre Werke fanden zu Lebzeiten Eingang in französische Museen. In Anerkennung ihrer künstlerischen Leistungen erhielt Boznańska 1910 den Orden der französischen Ehrenlegion.