Tattersall, Ernst Ludwig Kirchner
Ernst Ludwig Kirchner
Tattersall
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Ernst Ludwig Kirchner

Tattersall, 1909


Blatt
410 x 390 mm
Druckstock
375 x 344 mm
Material und Technik
Farbholzschnitt von drei Stöcken in Grün (1. Farbstock), Schwarz (Zeichnungsstock) und Orange (2. Farbstock) auf glattem Velinpapier
Inventarnummer
65581
Objektnummer
65581 D
Erwerbung
Erworben 1948 als Schenkung der Erben aus dem Nachlass Carl Hagemann
Status
Kann im Studiensaal der Graphischen Sammlung vorgelegt werden (besondere Öffnungszeiten)

Texte

Über das Werk

Schon im späten 19. Jahrhundert hatte sich für gewisse Reitbahnen und Reithallen in Deutschland der Begriff „Tattersall“ eingebürgert, nach dem erfolgreichen Londoner Pferdetrainer Richard Tattersall (1724–1795). Kirchner gab die stolze Reiterin mit den beiden Rappen in spannungsvollem Kontrast: Er setzte die nahezu linear verlaufende Maserung des Holzes in der grünen Bluse gegen das ‚wolkige‘ Orange, das zuletzt dem Schwarz eine vibrierende Farbwirkung verleiht.

Über die Erwerbung

Der Frankfurter Chemiker und Industrielle Carl Hagemann (1867–1940) trug ab 1900 eine der wichtigsten Privatsammlungen moderner Kunst zusammen. Sie umfasste zahlreiche Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken, insbesondere von Künstlern der „Brücke“. Während des Zweiten Weltkriegs ermöglichte der damalige Städel-Direktor Ernst Holzinger den Erben des bei einem Unfall verstorbenen Carl Hagemann, die Sammlung gemeinsam mit dem Museumsbestand zu evakuieren. Zum Dank hierfür übereignete die Familie 1948 nahezu alle Papierarbeiten dem Städel Museum. Weitere Schenkungen und Dauerleihgaben, aber auch Ankäufe von Gemälden und Aquarellen aus dem Nachlass Hagemann halfen, die Verluste zu kompensieren, die das Museum 1937 im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ erlitten hatte. Die Sammlung Hagemann bildet heute den Kern der Expressionismus-Sammlung im Städel Museum.

Werkdaten

Basisdaten

Titel
Tattersall (Originaltitel)
Künstler
Entstehungszeit
Objektart
Material und Technik
Farbholzschnitt von drei Stöcken in Grün (1. Farbstock), Schwarz (Zeichnungsstock) und Orange (2. Farbstock) auf glattem Velinpapier
Material
Technik
Beschriftung zum Zeitpunkt der Entstehung
Signiert unterhalb der Darstellung rechts (mit Bleistift): E L Kirchner; bezeichnet unterhalb der Darstellung links: Handdruck; darunter betitelt: Tattersall
Nachträgliche Beschriftung
Verso bezeichnet unten links (mit Bleistift): Stinnes 507. sfrcs. 180.-; darunter: 1084.
Verso Stempel des Städelschen Kunstinstituts, Frankfurt am Main (Lugt 2356), mit zugehöriger Inventarnummer
Wasserzeichen
  • Nicht vorhanden
Werkverzeichnis
  • Gercken 299 a
  • Dube H. 149
  • Schiefler H. 105

Eigentum und Erwerbung

Institution
Abteilung
Sammlung
Creditline
Städel Museum, Frankfurt am Main
Bildrechte
Public Domain
Erwerbung
Erworben 1948 als Schenkung der Erben aus dem Nachlass Carl Hagemann

Werkinhalt

Motive und Bezüge

Motivgattung

Iconclass

Primär
Sekundär
  • 41D22 Kopfbedeckungen und Kleidung für den Oberkörper
  • 49D43 Fläche (Stereometrie)
Assoziativ

Forschung und Diskussion

Provenienz

Objektgeschichte
Heinrich Stinnes (1867-1932), Köln
Verst. Gutekunst und Klipstein, Bern an Carl Hagemann(1867-1940), 20.-22.06.1938, Los-Nr. 507
Nachlass Carl Hagemann, Frankfurt am Main, 1940
Schenkung der Erben an das Städelsche Kunstinstitut, Frankfurt am Main, 1948.

Informationen

Seit 2001 erforscht das Städel Museum systematisch die Herkunft aller Objekte, die während der NS-Zeit erworben wurden bzw. in diesem Zeitraum den Besitzer wechselten oder gewechselt haben könnten. Grundlage für diese Forschung bildet die 1998 auf der „Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust“ in Washington formulierte „Washingtoner Erklärung“ sowie die daran anschließende „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienzangaben basieren auf den zum Zeitpunkt ihrer digitalen Veröffentlichung ausgeforschten Quellen. Sie können sich jedoch durch neue Quellenfunde ändern. Daher wird die Provenienzforschung kontinuierlich durchgeführt und in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Die Provenienzangabe eines Objekts dokumentiert im Idealfall dessen Herkunft vom Zeitpunkt seiner Entstehung bis zu seinem Eingang in die Sammlung. Sie enthält – sofern bekannt – die folgenden Informationen:

  • Art der Erwerbung bzw. Art des Besitzerwechsels
  • Name und Wohnort des Besitzers
  • Datum des Besitzerwechsels

Die aufeinanderfolgenden Besitzvorgänge werden jeweils durch einen Absatz voneinander getrennt.

Lücken in der Überlieferung einer Provenienz werden durch den Platzhalter „ …“ dargestellt. Ungesicherte Informationen sind in eckige Klammern gesetzt.

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an .

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Letzte Aktualisierung

25.04.2024