Tänzerin, Ernst Ludwig Kirchner
Ernst Ludwig Kirchner
Tänzerin
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Ernst Ludwig Kirchner

Tänzerin, ca. 1933


Blatt
512 x 356 mm
Material und Technik
Bleistift auf kalandriertem Velinkarton
Inventarnummer
16078
Objektnummer
16078 Z
Erwerbung
Erworben 1948 als Schenkung der Erben aus dem Nachlass Carl Hagemann
Status
Kann im Studiensaal der Graphischen Sammlung vorgelegt werden (besondere Öffnungszeiten)

Texte

Über das Werk

In den Zeichnungen der 1930er Jahre zeigt sich deutlich Kirchners ‚Spätstil‘. Der schnelle Duktus eher kantiger, expressiver Linien, der noch das Pastell Tanzpaar von 1914 geprägt hatte, weicht einer flächigeren Formauffassung und geschlossenen Linienschwüngen. Die zirkuläre Drehbewegung der Tänzerin übertrug Kirchner in parallel verlaufende und sich überschneidende Kurven, die mehrere aufeinanderfolgende Einzelbewegungen zusammenfassen. Die Linie war ihm „Zeichen der Bewegung“ [1].

[1] Ernst Ludwig Kirchner, zit. n. Gerd Presler: Ernst Ludwig Kirchner - Die Skizzenbücher. "Ekstase des ersten Sehens". Monographie und Werkverzeichnis, Karlsruhe, Davos 1996, S. 415, Skb 156.

Über die Erwerbung

Der Frankfurter Chemiker und Industrielle Carl Hagemann (1867–1940) trug ab 1900 eine der wichtigsten Privatsammlungen moderner Kunst zusammen. Sie umfasste zahlreiche Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken, insbesondere von Künstlern der „Brücke“. Während des Zweiten Weltkriegs ermöglichte der damalige Städel-Direktor Ernst Holzinger den Erben des bei einem Unfall verstorbenen Carl Hagemann, die Sammlung gemeinsam mit dem Museumsbestand zu evakuieren. Zum Dank hierfür übereignete die Familie 1948 nahezu alle Papierarbeiten dem Städel Museum. Weitere Schenkungen und Dauerleihgaben, aber auch Ankäufe von Gemälden und Aquarellen aus dem Nachlass Hagemann halfen, die Verluste zu kompensieren, die das Museum 1937 im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ erlitten hatte. Die Sammlung Hagemann bildet heute den Kern der Expressionismus-Sammlung im Städel Museum.

Werkdaten

Basisdaten

Titel
Tänzerin
Zeichner
Entstehungszeit
Objektart
Material und Technik
Bleistift auf kalandriertem Velinkarton
Material
Technik
Geografische Einordnung
Entstehungsgrund
Beschriftung zum Zeitpunkt der Entstehung
Signiert unten links (mit Bleistift): EL Kirchner
Nachträgliche Beschriftung
Verso unten links nummeriert (mit Bleistift) (Hagemann-Nr.): 454
Verso Trockenstempel Depose-Sihl-Superbus (nicht bei Lugt); Stempel des Städelschen Kunstinstituts, Frankfurt am Main (Lugt 2356)
Wasserzeichen
  • Nicht vorhanden
Werkverzeichnis
  • Lenz 1974, 91

Eigentum und Erwerbung

Institution
Abteilung
Sammlung
Creditline
Städel Museum, Frankfurt am Main
Bildrechte
Public Domain
Erwerbung
Erworben 1948 als Schenkung der Erben aus dem Nachlass Carl Hagemann

Werkinhalt

Motive und Bezüge

Motivgattung
Motiv

Iconclass

Primär
  • 48C8422 Tänzerin
  • 49D322 ungerade Linie, gekrümmte Linie (in der Planimetrie, Geometrie)

Forschung und Diskussion

Provenienz

Objektgeschichte
...
Carl Hagemann (1867-1940), Frankfurt
Nachlass Carl Hagemann, 1940
Schenkung der Erben an das Städelsche Kunstinstitut, Frankfurt am Main, 1948.

Informationen

Seit 2001 erforscht das Städel Museum systematisch die Herkunft aller Objekte, die während der NS-Zeit erworben wurden bzw. in diesem Zeitraum den Besitzer wechselten oder gewechselt haben könnten. Grundlage für diese Forschung bildet die 1998 auf der „Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust“ in Washington formulierte „Washingtoner Erklärung“ sowie die daran anschließende „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienzangaben basieren auf den zum Zeitpunkt ihrer digitalen Veröffentlichung ausgeforschten Quellen. Sie können sich jedoch durch neue Quellenfunde ändern. Daher wird die Provenienzforschung kontinuierlich durchgeführt und in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Die Provenienzangabe eines Objekts dokumentiert im Idealfall dessen Herkunft vom Zeitpunkt seiner Entstehung bis zu seinem Eingang in die Sammlung. Sie enthält – sofern bekannt – die folgenden Informationen:

  • Art der Erwerbung bzw. Art des Besitzerwechsels
  • Name und Wohnort des Besitzers
  • Datum des Besitzerwechsels

Die aufeinanderfolgenden Besitzvorgänge werden jeweils durch einen Absatz voneinander getrennt.

Lücken in der Überlieferung einer Provenienz werden durch den Platzhalter „ …“ dargestellt. Ungesicherte Informationen sind in eckige Klammern gesetzt.

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an .

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Letzte Aktualisierung

13.03.2024