Siebenbürgisch-sächsischer Bauer aus Urwegen, Hans Retzlaff
Hans Retzlaff
Siebenbürgisch-sächsischer Bauer aus Urwegen
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Hans Retzlaff

Siebenbürgisch-sächsischer Bauer aus Urwegen, ca. 1935


Blatt
24,1 x 18,2 cm
Material und Technik
Silbergelatine-Abzug auf Barytpapier
Erwerbung
Alter Bestand. Erworben im 20. Jahrhundert
Status
Nicht ausgestellt

Texte

Über das Werk

„Wieviel Phantasie lebt noch heiter und unbefangen in diesen Kostümierungen. Noch hat die nüchtern-graue Stadttracht nicht alles zertrampelt“, schreibt der Kunstkritiker Max Osborn 1932 in der Vossischen Zeitung über die in der Berliner Staatlichen Kunstbibliothek ausgestellten Fotografien Hans Retzlaffs. Als Gegenbewegung zur Landflucht und Urbanisierung in der Weimarer Republik verbreitete sich eine „Agrarromantik“. Die Rückbesinnung auf alte Wertvorstellungen ging einher mit der Verherrlichung der bäuerlichen Lebensweise. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 etablierte sich deren Blut-und-Boden-Ideologie, die auf eine rassische Abstammungsgemeinschaft zielte. Die sich zunehmend verschärfende Ausgrenzung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden zwangen mehr und mehr Menschen zur Flucht, darunter auch Max Osborn. Die Fotografien von Hans Retzlaff entsprachen der nationalsozialistischen Ideologie von Nation und Rasse und dienten der „politischen Erziehung“. In immer gleichen Aufnahmesequenzen zeigt Retzlaff junge und alte Menschen in Trachten gekleidet bei der Aufführung von Volkstänzen oder in eindringlicher Nahaufnahme. Dazu gehörten auch Personen deutschsprachiger Minderheiten außerhalb der damaligen Grenzen Deutschlands. Siebenbürger Sachsen beispielsweise lebten und leben in einer Region, die damals und heute zu Rumänien gehörte. Die Nationalsozialisten planten für diese Gebiete eine territoriale Expansion. Mit seinen Fotografien propagierte Retzlaff ein deutsches Nationalbewusstsein.

Werkdaten

Basisdaten

Titel
Siebenbürgisch-sächsischer Bauer aus Urwegen
Fotograf
Entstehungszeit
Stilrichtung
Objektart
Material und Technik
Silbergelatine-Abzug auf Barytpapier
Material
Technik
Beschriftung zum Zeitpunkt der Entstehung
Bezeichnet verso oben links auf dem Trägerkarton: Hans Retzlaff; Bildberichterstatter R.D.P. 11911; Berlin-Charlottenburg 5; Hebbelstraße 2; Tel. C 0 Fraunhofer 1798, Postscheckkonto: Berlin 159844; Bankkonto: Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft; Dep.-Kasse R2; Berlin-Charlottenburg 4, Bismarckstr. 68
Bezeichnet verso Mitte auf dem Trägerkarton: Stempel: Originalaufnahme; Hans Retzlaff; Berlin-Charlottenburg; Alle Rechte vorbehalten!; Wiedergabe nur mit Namensnen-;nung gestattet. Jede Vervielfäl-; tigung oder unbefugte Nachbildung; ohne Wissen des Urhebers wird; gesetzlich verfolgt.; Kunsturhebergesetzt v. 9. Jan. 1907.); Um Verwechslungenzu vermeiden, bitte den vollen Namen Hans Retzlaff,; Berlin anzugeben.
Bezeichnet verso unten links auf dem Trägerkarton: Schreibmaschinenschrift: Die Siebenbürger Sachsen; Bauer aus Urwegen
Nachträgliche Beschriftung
Bezeichnet verso oben rechts auf dem Trägerkarton: Handschriftlich: V; 5 g; 419
Bezeichnet verso oben links auf dem Trägerkarton: Handschriftlich: 419
Bezeichnet verso unten rechts auf dem Trägerkarton: Handschriftlich: St.F.2318

Eigentum und Erwerbung

Institution
Abteilung
Sammlung
Creditline
Städel Museum, Frankfurt am Main
Bildrechte
© Hans Retzlaff
Erwerbung
Alter Bestand. Erworben im 20. Jahrhundert

Werkinhalt

Motive und Bezüge

Motivgattung
Motiv

Iconclass

Primär
  • 61B11(+521) Porträt einer anonymen historischen Person (+ Brustbild, Vorderansicht (Porträt))
  • 31D14 erwachsener Mann
  • 41D3 Volkstracht, regionale Tracht
Sekundär

Mehr zu entdecken

Kontakt

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Letzte Aktualisierung

01.06.2023