Über das Werk
Ein deutscher Maler und Kunstgelehrter unter der Sonne Italiens: Programmatisch in altdeutsche Tracht gekleidet, stellt sich Passavant hier in seiner Wahlheimat dar und präsentiert sich dabei im Stile seines Idols Raffael. Ab 1817 lebte er für zehn Jahre in Italien, wo er zum Kreis der Nazarener gehörte. Deren Glaube an die Erneuerung der Kunst durch das Christentum zeigt sich in der Gegenüberstellung von römisch-heidnischer Ruine und christlicher Kirche im Bildhintergrund. 1840 beendete Passavant seine künstlerische Tätigkeit und wurde Direktor des Städel Museums.
Über die Erwerbung
Der Maler und spätere Städel-Direktor Johann David Passavant (1787-1861) richtete im Jahr 1819 mehrere Briefe an seine Schwester Maria Louise und deren Ehemann Ferdinand Ludwig Ziegler. An die Eheleute ging der fröhliche Bericht einer Italienreise mit dem kunstliebenden Frankfurter Historiker Johann Friedrich Böhmer. Bereits 1904 wurde das Selbstbildnis Passavants dem Städel von den Erben Maria Louise Zieglers versprochen; 1918 wurde die Schenkung vollzogen.