Schreibende Frau (Siddi Heckel), Erich Heckel
Erich Heckel
Schreibende Frau (Siddi Heckel)
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Erich Heckel

Schreibende Frau (Siddi Heckel), 1925


Blatt
695 x 555 mm
Material und Technik
Aquarell und Deckfarben über schwarzer Kreide (Wachskreide?) auf lasierend weiß grundiertem Vergépapier
Inventarnummer
SG 3159
Objektnummer
SG 3159 Z
Erwerbung
Erworben 1957 aus dem Nachlass von Dr. Carl Hagemann
Status
Kann im Studiensaal der Graphischen Sammlung vorgelegt werden (besondere Öffnungszeiten)

Texte

Über das Werk

Das großformatige Aquarell "Schreibende Frau" zeigt Siddi Heckel (1891–1982), die Ehefrau des Künstlers. Stilistisch steht die Zeichnung Heckels Selbstporträt (rechts) nahe. Die Umrisslinien ihres Körpers sind mit schwarzer Kreide angelegt, doch arbeitete Heckel im Vergleich zum Selbstbildnis weniger mit Schraffuren als vielmehr mit flächig aufgetragener Wasserfarbe, um Schattierungen und plastische Effekte hervorzurufen. Im Hintergrund ist die Ausmalung von Heckels heute zerstörtem Atelier in Osterholz an der Flensburger Förde erkennbar. Es war mit figürlichen Szenen, abstrahierten Pflanzenmotiven und Landschaften geschmückt, die das Ideal einer engen Verbundenheit von Mensch und Natur versinnbildlichten.

Über die Erwerbung

Der Frankfurter Chemiker und Industrielle Carl Hagemann (1867–1940) trug ab 1900 eine der wichtigsten Privatsammlungen moderner Kunst zusammen. Sie umfasste zahlreiche Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken, insbesondere von Künstlern der „Brücke“. Während des Zweiten Weltkriegs ermöglichte der damalige Städel-Direktor Ernst Holzinger den Erben des bei einem Unfall verstorbenen Carl Hagemann, die Sammlung gemeinsam mit dem Museumsbestand zu evakuieren. Zum Dank hierfür übereignete die Familie 1948 nahezu alle Papierarbeiten dem Städel Museum. Weitere Schenkungen und Dauerleihgaben, aber auch Ankäufe von Gemälden und Aquarellen aus dem Nachlass Hagemann halfen, die Verluste zu kompensieren, die das Museum 1937 im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ erlitten hatte. Die Sammlung Hagemann bildet heute den Kern der Expressionismus-Sammlung im Städel Museum.

Werkdaten

Basisdaten

Titel
Schreibende Frau (Siddi Heckel)
Zeichner
Entstehungszeit
Objektart
Material und Technik
Aquarell und Deckfarben über schwarzer Kreide (Wachskreide?) auf lasierend weiß grundiertem Vergépapier
Material
Technik
Geografische Einordnung
Entstehungsgrund
Beschriftung zum Zeitpunkt der Entstehung
Signiert, datiert und bezeichnet unten links (mit Bleistift): Erich Heckel 25 / - Schreibende Frau -
Nachträgliche Beschriftung
Verso bezeichnet unten links (mit Bleistift) (Hagemann-Nr.): 957.
Verso unten links Stempel der Städtischen Galerie, Frankfurt am Main (Lugt 2371c), mit zugehöriger Inventarnummer
Wasserzeichen
  • Nicht vorhanden

Eigentum und Erwerbung

Institution
Abteilung
Sammlung
Creditline
Städel Museum, Frankfurt am Main
Bildrechte
© Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen; VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Erwerbung
Erworben 1957 aus dem Nachlass von Dr. Carl Hagemann

Werkinhalt

Motive und Bezüge

Motivgattung
Dargestellte Personen

Iconclass

Primär
  • 61BB2(+55) historische Personen - BB - Frau (+ ganzfiguriges Porträt)
  • 49L11 mit der Hand schreiben, Schreiben als Tätigkeit
  • 31AA235(+32) sitzende Figur - AA - weibliche Figur (+ rechte(r) Seite, Hand, Fuß etc. sichtbar)

Forschung und Diskussion

Provenienz

Objektgeschichte
Galerie Ludwig Schames (Manfred Schames), Frankfurt
verkauft an Carl Hagemann (1867-1940), Frankfurt, 1926
Nachlass Carl Hagemann, 1940
verkauft an die Stadt Frankfurt am Main, 1957.

Informationen

Seit 2001 erforscht das Städel Museum systematisch die Herkunft aller Objekte, die während der NS-Zeit erworben wurden bzw. in diesem Zeitraum den Besitzer wechselten oder gewechselt haben könnten. Grundlage für diese Forschung bildet die 1998 auf der „Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust“ in Washington formulierte „Washingtoner Erklärung“ sowie die daran anschließende „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienzangaben basieren auf den zum Zeitpunkt ihrer digitalen Veröffentlichung ausgeforschten Quellen. Sie können sich jedoch durch neue Quellenfunde ändern. Daher wird die Provenienzforschung kontinuierlich durchgeführt und in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Die Provenienzangabe eines Objekts dokumentiert im Idealfall dessen Herkunft vom Zeitpunkt seiner Entstehung bis zu seinem Eingang in die Sammlung. Sie enthält – sofern bekannt – die folgenden Informationen:

  • Art der Erwerbung bzw. Art des Besitzerwechsels
  • Name und Wohnort des Besitzers
  • Datum des Besitzerwechsels

Die aufeinanderfolgenden Besitzvorgänge werden jeweils durch einen Absatz voneinander getrennt.

Lücken in der Überlieferung einer Provenienz werden durch den Platzhalter „ …“ dargestellt. Ungesicherte Informationen sind in eckige Klammern gesetzt.

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an .

Bezug zu anderen Werken

  • Bildelemente

Mehr zu entdecken

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Letzte Aktualisierung

25.04.2024