Über das Werk
Eine Einladung ins Unbehagen. Von einem diagonalen Weg wird der Blick des Betrachters zwischen die verlassen wirkenden Häuser der winterlich kargen Szenerie gezogen. Hier endet die Sicht abrupt und stößt auf ein hohes Felsmassiv. Es stellt das Juragebirge dar, in dem Gustave Courbets Heimatort Ornans liegt. Die harte Wirkung der Landschaft wird durch den pastosen Farbauftrag verstärkt, der das Gegenständliche hinter der Farbmaterie zurücktreten lässt. Als Landschaftsmaler war Courbet ein wichtiges Vorbild der Impressionisten. Claude Monet und er lernten sich 1862 kennen, 1870 war Courbet Trauzeuge bei Monets Hochzeit.
Über die Erwerbung
Diese Schenkung wurde von den Erben Benedikt Moritz Goldschmidts (1831-1906) veranlasst. Goldschmidt stammte aus einer eingesessenen jüdischen Bankiersfamilie. Zu seiner Verwandtschaft gehörteder 1903 in den Adelsstand erhobene Maximilian Benedikt Hayum von Goldschmidt-Rothschild (1843 –1940), der als reichster Jude des Wilhelminischen Kaiserreichs galt. Im Vergleich dazu hatte Benedikt Moritz Goldschmidt ein bescheidenes Vermögen von 18 Millionen Mark. Der bescheidene und feinsinnige Kunstliebhaber war Mitinhaber des Frankfurter Bankgeschäftes Moritz B. Goldschmidt.