Über das Werk
Bewundert und geliebt – Fanny Janauschek war ein Bühnenstar ihrer Zeit. Böcklin lernte die Frankfurter Schauspielerin 1861 bei einem Gastspiel in Weimar kennen. Dort entstand auch dieses lebensgroße Porträt. Es betont weder die legendäre Schönheit der gefeierten Tragödin, noch ist es ein dramatisches Rollenporträt. Eher reserviert als theatralisch wirkt die geheimnisvolle Mimin. Böcklin verstand es, die besondere Qualität der Schauspielerin hervorzuheben: Als Tragödin ist sie auf perfekte Weise eine Verkörperung maximalen Leids.
Über die Erwerbung
1934 ergab sich die Gelegenheit, für 27.000 Mark das Bildnis der Fanny Janauschek von Arnold Böcklin zu erwerben. Direktor Swarzenski – zu diesem Zeitpunkt wegen seines jüdischen Glaubens schon aus den städtischen Ämtern entlassen – widmete dem Ankauf eine eigene Publikation, in der er auf die malerische Auffassung dieses monumentalen Bildnisses einging. Die Dargestellte war eine der gefeierten Schauspielerinnen des 19. Jahrhunderts, die ihren Durchbruch in jungen Jahren in Frankfurt erlebt hatte. Mit dem Kauf des Böcklinschen Bildes endete die Reihe der Erwerbungen des Museums-Vereins bis auf weiteres. Erst ein knappes Vierteljahrhundert später konnte nach dem fast vollständigen Aussetzen der Vereinstätigkeit während des Zweiten Weltkrieges 1957 das Begonnene wiederaufgenommen und weitergeführt werden.