Akt mit schwarzem Hut, Ernst Ludwig Kirchner
Ernst Ludwig Kirchner
Akt mit schwarzem Hut
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Ernst Ludwig Kirchner

Akt mit schwarzem Hut, 1911 – 1912


Blatt
851 x 448 mm
Druckstock
665 x 215 mm
Material und Technik
Holzschnitt in Schwarz auf glattem Japanpapier, Druck an einzelnen Stellen in Schwarz retuschiert
Inventarnummer
65759
Objektnummer
65759 D
Erwerbung
Erworben 1948 als Schenkung der Erben aus dem Nachlass Carl Hagemann
Status
Kann im Studiensaal der Graphischen Sammlung vorgelegt werden (besondere Öffnungszeiten)

Texte

Über das Werk

In enger Auseinandersetzung mit Lucas Cranach (1472–1553) schuf Kirchner 1907 das Gemälde „Stehender Akt mit Hut“ seiner Geliebten Doris Große (Städel Museum, Inv.-Nr. SG 1168). Der Holzschnitt baut auf dieser Bildidee auf. Doch auch wenn der breitkrempige Hut und die besondere Körper- und Handhaltung unmittelbare Cranach-Zitate vermuten ließen, ist der Bezug zu Cranach vordringlich in der raumbeherrschenden Präsenz des nackten Körpers zu sehen. Jahre später gestaltete Kirchner diese Pose erneut in Holz: in der Skulptur „Traurige Frau“ (Städel Museum, Inv.-Nr. SGP206).

Über die Erwerbung

Der Frankfurter Chemiker und Industrielle Carl Hagemann (1867–1940) trug ab 1900 eine der wichtigsten Privatsammlungen moderner Kunst zusammen. Sie umfasste zahlreiche Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken, insbesondere von Künstlern der „Brücke“. Während des Zweiten Weltkriegs ermöglichte der damalige Städel-Direktor Ernst Holzinger den Erben des bei einem Unfall verstorbenen Carl Hagemann, die Sammlung gemeinsam mit dem Museumsbestand zu evakuieren. Zum Dank hierfür übereignete die Familie 1948 nahezu alle Papierarbeiten dem Städel Museum. Weitere Schenkungen und Dauerleihgaben, aber auch Ankäufe von Gemälden und Aquarellen aus dem Nachlass Hagemann halfen, die Verluste zu kompensieren, die das Museum 1937 im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ erlitten hatte. Die Sammlung Hagemann bildet heute den Kern der Expressionismus-Sammlung im Städel Museum.

Werkdaten

Basisdaten

Titel
Akt mit schwarzem Hut
Künstler
Entstehungszeit
Objektart
Material und Technik
Holzschnitt in Schwarz auf glattem Japanpapier, Druck an einzelnen Stellen in Schwarz retuschiert
Material
Technik
Beschriftung zum Zeitpunkt der Entstehung
Signiert unterhalb der Darstellung rechts (mit Bleistift): E L Kirchner; bezeichnet unterhalb der Darstellung links: Eigendruck
Nachträgliche Beschriftung
Bezeichnet unten links (mit Bleistift): 5 Sch 182
Verso nummeriert unten links: 725
Verso Stempel des Städelschen Kunstinstituts, Frankfurt am Main (Lugt 2356), mit zugehöriger Inventarnummer
Wasserzeichen
  • Nicht vorhanden
Werkverzeichnis
  • Gercken 543 II (von III)
  • Dube H. 207 II (von III)
  • Schiefler H. 182

Eigentum und Erwerbung

Institution
Abteilung
Sammlung
Creditline
Städel Museum, Frankfurt am Main
Bildrechte
Public Domain
Erwerbung
Erworben 1948 als Schenkung der Erben aus dem Nachlass Carl Hagemann

Werkinhalt

Motive und Bezüge

Motivgattung
Dargestellte Personen

Iconclass

Primär
  • 61BB2(GROSSE, Doris)11(+55) Doris Große - Porträt einer historischen Person (allein) (+ ganzfiguriges Porträt)
  • 31D15 erwachsene Frau
  • 31AA die (nackte) menschliche Figur; Ripa: Corpo humano - AA - weibliche Figur
  • 41D221(HAT) Kopfbedeckung: Hut
Sekundär
Assoziativ

Forschung und Diskussion

Provenienz

Objektgeschichte
Carl Hagemann(1867-1940), Frankfurt am Main
Nachlass Carl Hagemann, Frankfurt am Main, 1940
Schenkung der Erben an das Städelsche Kunstinstitut, Frankfurt am Main, 1948.

Informationen

Seit 2001 erforscht das Städel Museum systematisch die Herkunft aller Objekte, die während der NS-Zeit erworben wurden bzw. in diesem Zeitraum den Besitzer wechselten oder gewechselt haben könnten. Grundlage für diese Forschung bildet die 1998 auf der „Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust“ in Washington formulierte „Washingtoner Erklärung“ sowie die daran anschließende „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienzangaben basieren auf den zum Zeitpunkt ihrer digitalen Veröffentlichung ausgeforschten Quellen. Sie können sich jedoch durch neue Quellenfunde ändern. Daher wird die Provenienzforschung kontinuierlich durchgeführt und in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Die Provenienzangabe eines Objekts dokumentiert im Idealfall dessen Herkunft vom Zeitpunkt seiner Entstehung bis zu seinem Eingang in die Sammlung. Sie enthält – sofern bekannt – die folgenden Informationen:

  • Art der Erwerbung bzw. Art des Besitzerwechsels
  • Name und Wohnort des Besitzers
  • Datum des Besitzerwechsels

Die aufeinanderfolgenden Besitzvorgänge werden jeweils durch einen Absatz voneinander getrennt.

Lücken in der Überlieferung einer Provenienz werden durch den Platzhalter „ …“ dargestellt. Ungesicherte Informationen sind in eckige Klammern gesetzt.

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an .

Bezug zu anderen Werken

  • Bildelemente

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Letzte Aktualisierung

13.03.2024