Über das Werk
Dieser Sündenfall findet nicht im Paradies statt. Vielmehr entwächst er den tiefschwarzen Geisteszuständen Franz von Stucks. Im sanft schwingenden Kontrapost treten die Körper von Adam und Eva auf der Bühne des Bildvordergrundes. Die Schlange räkelt sich um Evas Bein, erobert ihren Schritt, erklimmt den ausgestreckten Arm und beißt schlussendlich in den mit feinen Fingern gehaltenen Apfel. Der verschattete Blick der Rothaarigen sehnt Adam entgegen. Dessen Handbewegung weist zurück auf ihren Körper. Sünde, Begehren, Verfall – der Zustand, in dem sich der Münchner Malerfürst befindet, erfährt hier eine symbolische Visualisierung.
Über die Schenkung
Als Justitiar bei den Farbwerken Hoechst kam der Geheime Regierungsrat zu großem Vermögen. Nach dem Tod des Ehepaars Adolf Haeuser († 1938) und Luisa Haeuser († 1953) wurde der Besitz per Testament auf mehrere neu zu gründende Stiftungen verteilt, eine davon die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst- und Kulturpflege. Diese erwarb seither mehrere Bilder, die als Leihgaben im Städel hängen. Auch aus dem privaten Nachlass erhielt das Museum Gemälde.