Der um 1328/30 in Modena geborene Barnaba da Modena ist am 13. Oktober 1361 erstmals in Genua urkundlich belegt, als er mit Angelo da Firenze einen Vertrag über dessen zeitweilige Mitarbeit in seiner Werkstatt abschloss. Eine entsprechende Vereinbarung mit Barnaba da Siena folgte im darauffolgenden Jahr, weitere urkundliche Nennungen bezeugen nicht nur bis 1386 Barnaba da Modenas fortdauernden Aufenthalt in Genua, sondern zugleich auch eine Reihe wichtiger, wenn auch nicht erhaltener Aufträge.
Seine künstlerische Ausbildung scheint der Maler in der Emilia vor seiner Übersiedlung nach Genua erhalten zu haben; mit der Städel-Madonna von 1367 setzt die Reihe der signierten und datierten Werke ein, die neben der eleganten Linienführung und kompositionellen Dichte als durchgehendes Gestaltungselement arabeskenhaft eingesetzte Goldhöhungen zeigen (Madonna, 1369, ehemals Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum; Madonna aus S. Domenico in Rivoli, 1370, London, Nanonal Gallery; Lucia-Polyptychon, 1372, Turin, Galleria Sabauda; Altarbild mit Marienkrönung, Trinität, Madonna mit Kind und Stiftern sowie Kreuzigung Christi, 1374, Murcia, Kathedrale; Madonna, 1377, Alba, S. Francesco; Polyptychon mit Madonna und Heiligen, 1386, Lavagnola, S. Dalmazzo). Um 1380 scheint es zu einer intensiven Begegnung mit toskanischer Malerei gekommen zu sein – 1379 hatte Barnaba das Angebot abgelehnt, einen Freskenzyklus im Camposanto in Pisa zu vollenden –, was sich in einem gesteigerten Interesse an der Wiedergabe von Volumen und Raum niederschlug.
Barnaba da Modenas Schaffen fand reiche Nachfolge in der ligurischen Kunst, nicht zuletzt bei Pietro Gallo, Rufino d'Alessandria, Taddeo di Bartolo und Niccolö da Voltri; in eine vereinfachte und kompaktere Stilsprache übertragen, wirkten Barnabas Bilderfindungen so bis ins frühe 15. Jahrhundert fort.