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Allaert van Everdingen

Maler, Radierer, Grafiker, Zeichner und Kunsthändler

Geboren
1621 in Alkmaar
Gestorben
1675 in Amsterdam

11 Werke von Allaert van Everdingen

2 Werke nach Allaert van Everdingen

Biografie

Getauft am 18. Juni 1621 in Alkmaar als Sohn von Pieter Cornelisz. van Everdingen, einem Notar und Anwalt, und dessen zweiter Frau Aechje Claesdr. Moer. Jüngerer Bruder des Malers Caesar van Everdingen (1617-1678). Nach Houbraken war er Schüler von Roelant Savery (1578-1639) in Utrecht, später von Pieter de Molijn (1595-1661) in Haarlem. Im Januar 1639 ist er in Haarlem, von August 1639 bis 1645 in Alkmaar nachgewiesen. Sein mit dem Jahr 1640 frühestes datiertes Gemälde ist eine Seelandschaft (ehemals Montana, Sammlung Senator Clark). 1644 zeichnete er an verschiedenen Plätzen in Norwegen und Schweden nach der Natur. Am 21. Februar 1645 heiratete er in Haarlem Janneke Cornelisdr. Brouwers. Am 13. Oktober 1645 wurde er dort in die reformierte Kirche aufgenommen; 1646 trat er der St. Lukasgilde bei. Von 1646 bis 1651 wurden vier Kinder getauft, sechs weitere 1654-1666 in Amsterdam. Zwei seiner Söhne sollten später Maler werden. Mit seinem Bruder Caesar war er 1648 Mitglied der Bürgerwacht St. Georg. 1652 ließ er sich in Amsterdam nieder, wo er am 10. April 1657 Bürger wurde. In den 1660er Jahren reiste er in die Ardennen, wo er die Quellen von Spa zeichnete. 1660-1662 beteiligte er sich an der malerischen Ausstattung des Trippenhuis in Amsterdam. 1661 wurde er mit Jacob van Ruisdael und Willem Kalf zur Begutachtung eines Gemäldes von Jan Porcellis bestellt. Er starb 1675 in Amsterdam, wo er am 8. November begraben wurde. Seine Witwe erbte von ihm eine Sammlung von Gemälden namhafter italienischer und niederländischer Meister, was vermuten lässt, dass er neben seiner Malerei auch mit Bildern Handel getrieben hatte.

In seiner Frühzeit malte Everdingen Seelandschaften in der Art des Jan Porcellis und des Simon de Vlieger. Nach seiner Rückkehr aus Skandinavien spezialisierte er sich auf nordische Wald- und Gebirgslandschaften, die eine Alternative zu den damals populären südlichen Landschaften der Italianisanten boten. Seine aus malerischen Motiven wie Tannen, Wasserfällen, Felsen, Blockhütten und Sägemühlen immer wieder neu zusammengesetzten Kompositionen waren ausweislich zahlreicher Inventareinträge mit vergleichsweise hohen Schätzwerten in ihrer Zeit besonders in Amsterdam sehr beliebt und übten Einfluss auf Jacob van Ruisdael und andere seiner Zeitgenossen aus. Ihre Nachwirkungen lassen sich bis ins 19. Jahrhundert zu Johann Christian Dahl verfolgen. Auch Goethe schätzte ihn sehr. Everdingen ist auch als Zeichner bekannt. Er radierte u. a. eine Folge zum Reineke Fuchs. Als seine Schüler sind Ludolf Backhuysen (1630-1708) und Gerard van Edema (um 1652-um 1700) überliefert.

Personen, die mit Allaert van Everdingen in Verbindung stehen

Gruppen und Institutionen, zu denen Allaert van Everdingen gehört