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Pieter Jacobsz. Codde

Genremaler, Maler und Zeichner

Geboren
1599 in Amsterdam
Gestorben
1678 in Amsterdam

Ein Werk von Pieter Jacobsz. Codde

Biografie

Am 11. Dezember 1599 wurde Pieter Codde in Amsterdam getauft. Er war das vierte von insgesamt Neun Kindern von Maria Jansdr und Jacob Pietersz. Codde, der innerhalb der Amsterdamer Regentschaft die Position des paalknecht (verantwortlich für Kaufleute und Schiffer) inne hatte. Über Pieters Ausbildung ist nichts bekannt, allerdings legt sein auf Portraits konzentriertes Frühwerk die Schulung bei einem Bildnismaler nahe. Für die These, dass Frans Hals sein Lehrer war, gibt es keine Belege. Möglicherweise erhielt Codde seine Ausbildung bei den Bildnismalern Barem van Someren oder Cornells van der Voort. Anlässlich seiner Heirat am 27. Oktober 1623 mit Marritge Aerents wurde er als selbständiger Maler genannt. Sein frühestes datiertes Gemälde, ein Portrait, stammt aus dem Jahr 1626. Dass er sich bereits zu dieser Zeit mit Genremalerei beschäftigte, belegt eine 1627 datierte „Tanzszene" (Paris, Musée du Louvre). Auch im literarischen Leben Amsterdams spielte der Maler eine Rolle, wie die ihm gewidmete Tragödie „Tyrus" von Elias Herckmans von 1627 bezeugt. 1635 lag Codde für eine Nacht im „stadhuis“ in Ketten: Sein Verhältnis mit einer Dienstmagd war bekannt geworden und führte wenig später zum Scheitern seiner Ehe. Ein am 5. Februar 1636 aufgestelltes Inventar verzeichnet seine gesamten Besitztümer. Sein Testament setzte Codde am 8. Oktober 1669 auf. Neun Jahre später starb er in seinem Haus an der Keyzersgracht, das er am 7. Januar 1657 erworben hatte, und wurde am 12. Oktober 1678 in der Oude Kerk zu Amsterdam beigesetzt.

In den 1630er Jahren konzentrierte sich Codde auf die Genremalerei, die nach der Mitte der 1640er Jahre durch Portraits und einige Historien abgelöst wurde. Nach 1645 datierte er nur noch selten seine Werke, dennoch dürfte er noch in den 1650er Jahren tätig gewesen sein. Im Auftrag der Amsterdamer Bürgerwehr führte er 1637 ein Schützenstück, die Magere Compagnie, zu Ende, das Frans Hals vier Jahre zuvor begonnen, aber wegen Streitigkeiten nicht vollendet hatte. Zusammen mit Willem Duyster, der immer wieder als sein Schüler genannt wurde, prägte er die Genremalerei in Amsterdam in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.