Über das Werk
Zum typischen Repertoire der deutschen 80er-Jahre-Malerei gehört auch bei Georg Herold die grenzwertige, oft geschmacklos brachiale Provokation. Hier mit einer bewusst politisch unkorrekten Darstellung: Eine aggressive Meute attackiert einen Schwarzen mit einem Ziegelstein. Die Ampel scheint Grünes Licht für den Angriff zu geben. Der ebenfalls offenkundig rassistische Titel kann als Versuch des Künstlers gelesen werden, ein generelles Anliegen (politischer) Kunst zu hinterfragen: was darf Kunst und wo hört ihre Freiheit auf. Auch mit dem Abstand von vier Jahrzehnten muss der Betrachter sich fragen, ob er oder der Künstler sich mit der rassistischen Aussage von Werk und Titel gemein macht. Auch wenn wir dem Künstler keinen rassistischen Hintergrund unterstellen, bleiben Titel wie Werk, nimmt man sie beim Wort, eine Zumutung. Und eine Herausforderung sowohl für die kunsthistorische Einordnung als auch für das Ausstellen von Kunst, die sich einem eindeutigen Zugriff oder einer inhaltlichen Aussage bewusst verweigert.