Über das Werk
Nicht in der Südsee, sondern im kalten, winterlichen Norden malte Schmidt-Rottluff 1912 sein Gemälde Im Kiosk. Zwei Jahre zuvor hatte das Brücke-Mitglied in Hamburg ein kleines Dachatelier bezogen. Hier räkelten sich die exotischen Schönheiten gelangweilt vor seiner Staffelei. Für einige Hanseaten waren solche Brücke-Bilder schlichtweg "Hexensabbat wüster Formen und Farben". Ganz anders äußerte sich Schmidt-Rottluffs Hamburger Förderin Rose Schapire, die diese Darstellung daran erinnerte, "daß wir alle einsam und ausgestoßen sind, daß keine Brücke von Mensch zu Mensch führt".