Gang nach Emmaus, Karl Schmidt-Rottluff
Karl Schmidt-Rottluff
Gang nach Emmaus
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Karl Schmidt-Rottluff

Gang nach Emmaus, 1918


Blatt
470 x 657 mm
Druckstock
396 x 499 mm
Material und Technik
Holzschnitt in Schwarz auf Vergépapier (Druckstock: Fichte)
Inventarnummer
66060
Objektnummer
66060 D
Erwerbung
Erworben 1948 als Schenkung der Erben aus dem Nachlass Carl Hagemann
Status
Kann im Studiensaal der Graphischen Sammlung vorgelegt werden (besondere Öffnungszeiten)

Texte

Über das Werk

Während des Ersten Weltkriegs fand Schmidt-Rottluff zur religiösen Thematik. Er schuf in Litauen eine Folge von neun Holzschnitten, die im Dezember 1918 als Mappe im Münchner Kurt-Wolff-Verlag erschien. Die Motive schöpfen sich zumeist aus dem Neuen Testament, erzählen aber keine durchgehende Geschichte. Vielmehr wählte Schmidt-Rottluff Motive, die sich in relativ freier Interpretation mit Glauben, Liebe, Vertrauen aber auch Verrat befassen. Dem ikonenhaft dargestellten Kopf Christi schrieb er die Jahreszahl 1918 wie ein Mahnmal auf die Stirn. Die starke Formvereinfachung des typisierten Antlitzes mit einem weit geöffneten und einem geschlossenen Auge erschien den Zeitgenossen als große Provokation. Dem weltmüden Jünger gab Schmidt-Rottluff seine eigenen Gesichtszüge.

Über die Erwerbung

Der Frankfurter Chemiker und Industrielle Carl Hagemann (1867–1940) trug ab 1900 eine der wichtigsten Privatsammlungen moderner Kunst zusammen. Sie umfasste zahlreiche Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken, insbesondere von Künstlern der „Brücke“. Während des Zweiten Weltkriegs ermöglichte der damalige Städel-Direktor Ernst Holzinger den Erben des bei einem Unfall verstorbenen Carl Hagemann, die Sammlung gemeinsam mit dem Museumsbestand zu evakuieren. Zum Dank hierfür übereignete die Familie 1948 nahezu alle Papierarbeiten dem Städel Museum. Weitere Schenkungen und Dauerleihgaben, aber auch Ankäufe von Gemälden und Aquarellen aus dem Nachlass Hagemann halfen, die Verluste zu kompensieren, die das Museum 1937 im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ erlitten hatte. Die Sammlung Hagemann bildet heute den Kern der Expressionismus-Sammlung im Städel Museum.

Werkdaten

Werkinhalt

Forschung und Diskussion

Bezug zu anderen Werken

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Letzte Aktualisierung

02.12.2024