Über das Werk
Romantische Figur in klassizistischem Gewand: Die Zigeunerin Esmeralda, die der Salonbildhauer erotisch entblößt in Szene setzt, entstammd Victor Hugos 1831 erschienenem Mittelalterroman der Glöckner von Notre Dame. Mit adrett gescheitelten Locken und Schleife im Haar zeigt Esmeralda ihrer Gefährtin, der Ziege Djali, die auf dem Tamburin ausgelegten Karten. Den Tod auf dem Scheiterhaufen, den die Romangestalt erleidet, scheint das Kartenspiel jedoch nicht zu verraten: Die junge Frau wirkt ganz sanftmütig. Das stereotype Bild der temperamentvollen Zigeunerin wird hier zukunsten einer klassischen salonschönheit aufgegeben.
Über die Schenkung
Der Frankfurter Kunstverein war 1829 als Instrument der kollektiven Kunstförderung gegründet worden. Anfänglich sah er seine Rolle vor allem darin, das Städel mit Kunstankäufen zu unterstützen. Tatsächlich teilten sich der Kunstverein und das Städel in ihrer Anfangszeit auch ihr Domizil, damals noch in der Neuen Mainzer Straße. Doch auch nach dem Umzug des Städel in ein eigenes Gebäude im Jahre 1878 blieb die Verbindung stets eng. Kunstschenkungen des Vereins sind bis heute Ausdruck der gemeinsamen Tradition der Kunstförderung- und Pflege.