Über das Werk
Eine singende Parze sieht man selten. Meistens wird die Schicksalsgöttin Atropos als Spinnerin dargestellt, die den Lebensfaden durchtrennt. Carstens zeigt sie hier, nach der Vorlage von Platons Staat, als Sängerin des Zukünftigen: Mit gekreuzten Beinen auf einem Felsen sitzend, strebt sie mit ihrem Oberkörper emphatisch nach vorn. Durch das Torsohafte wir die Spannung der antikischen Figur besonders stark spürbar. Sie entstand im Zusammengang mit einer großformatigen Bildkomposition der drei Parzen und ist das einzige erhaltene plastische Werk des vor allem als Maler bekannten Carstens.