Über das Werk
Es ist die stumme Klage einer Künstlerin, in Bronze verewigt. Schmerz, Trauer und Fassungslosigkeit sprechen aus der Darstellung: Schützend sind die übergroßen, kräftigen Hände über Mund und Auge gelegt, wie um das Schreckliche nicht länger mit ansehen zu müssen und einen Aufschrei zu unterdrücken. Mit diesem während der Nazi-Diktatur entstandenen Relief erinnert Kollwitz an ihren 1938 gestorbenen Künstlerfreund Ernst Barlach - ein Verfemter wie sie. Bereits 1920 hatte sie ihre künstlerische Aufgabe überzeitlich und allgemeingültig formuliert: "Ich soll das Leiden der Menschen, das nie ein Ende nimmt, [...] aussprechen."